Sauer macht lustig
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe ist? Dieses Bratwurstgericht stammt aus Thüringen und hat es uns angetan.
Rezept-Empfehlung
Warum weit schweifen, wenn das Gute so nahe ist? Diese Woche gibt es bei uns mal ein ganz einfaches Gericht aus dem schönen Thüringen: Stolzer Heinrich, ein sauer eingelegtes Bratwurstgericht, dessen Name und Zubereitung auf die wohl säuerliche Miene von König Heinrich bei seinem Gang nach Canossa anspielt.
Wir ziehen nicht nach Canossa, aber in die Küche. Und kommen mit einem Gericht heraus, das schnell geht und uns mit seiner säuerlichen Note gleich gute Laune bereitet. Denn wir alle wissen doch: Sauer macht lustig…
Und so wird es gemacht:
Zutaten für 4 Portionen
Für die Sauce:
-
20 g Butter
-
20 g Weizenmehl
-
250 ml Fleischbrühe
-
80 ml Weißwein, trocken
-
1 EL Weinessig, weiß
-
2 Lorbeerblatt
-
1 Zweig Rosmarin
-
Salz
-
Pfeffer
-
1 Prise Ingwer
-
Petersilie
-
1 Stück Zitrone
-
Kapern
Dazu:
-
2 Bratwürste pro Person
- 600 g leckere, festkochende Kartoffeln
Zubereitung
Für die Zubereitung diese Gerichte benötigt Ihr ca. 25 Minuten, alles reine Arbeitszeit. Und für all die Kalorienbewussten unter uns: Pro Portion kommen bei unseres schmackhaften Fisch-Gemüse Gratins ca. 688 kcal auf Ihren Teller. Also ein perfekter Start in die neue Woche.
Informationen
Die Geschichte hinter dem Namen des Rezepts:
Als erster König des deutschen Reiches überhaupt wird Heinrich vom Papst gebannt. Mit dem Bußgang nach Canossa rettet er seine Macht. War das ehrliche Reue oder ein taktisch kluger Schachzug des viel geschmähten Tyrannen?
Die Vorgeschichte
Nicht nur mit seinem Lebenswandel empört Heinrich IV. die Großen des Reiches, auch mit seiner Amtsführung macht er sich Feinde. So fällt er ins Land der Sachsen ein, will an die reichen Erz- und Silbervorkommen. Es kommt zum Krieg, den er nach einer schicksalhaften Wendung in der bis dato größten Schlacht zwischen Angehörigen des römisch-deutschen Reiches unter der Führung seines Getreuen Rudolf von Rheinfelden am 9. Juni 1075 bei Homburg an der Unstrut für sich entscheiden kann. Die Sachsen müssen sich bedingungslos unterwerfen. Plündernd zieht Heinrichs Heer durch die Lande. Die Machtfülle des 23-jährigen Königs scheint grenzenlos.
Der Streit um die Investitur
Doch nur ein Jahr später geschieht das Unglaubliche, das es vorher noch nie gegeben hat: Der König wird vom Papst gebannt. Im vatikanischen Archiv finden sich die Belege für die Vorgänge: Nach dem Sieg gegen die Sachsen besetzt Heinrich den Mailänder Bischofsstuhl neu. Ausnahmsweise bricht er damit einmal keine Regel, denn er, Heinrich, ist König von Gottes Gnaden und damit auch das Haupt der Kirche. Es steht ihm also zu, geistliche Ämter zu besetzen. Aber Heinrich verkennt, dass sich die Verhältnisse in Rom entscheidend geändert haben. Der Spitzname des neuen Papstes lautet "Zuchtrute Gottes". Gregor VII. will den Glauben und die Kirche reformieren: Er sieht sich als das Haupt der Kirche. Deswegen darf auch nur er, der Papst, Bischöfe berufen, also investieren.
"Ich ... spreche König Heinrich ... der Regierung des ganzen Königreichs der Deutschen und Italiens ab, löse alle Christen von den Fesseln des Eides, den sie ihm geleistet haben ... und verbiete jedermann, ihm als König zu dienen." Der Bannspruch von Papst Gregor VII.
Der Gang nach Canossa
Gregor VII. bannt und exkommuniziert König Heinrich. Das hat es noch nie vorher gegeben! Es herrscht große Unsicherheit und Verwirrung. Nicht nur die selbstbewussten Reichsfürsten – auch die Sachsen und sogar sein enger Verbündeter, Rudolf von Rheinfelden, stellen sich nun gegen Heinrich. Da trifft er eine Entscheidung, die seine Macht sichern wird: Im Dezember 1076 tritt Heinrich seinen legendären Gang nach Canossa an. Er reist gen Süden, um den Papst dazu zu bewegen, den Bann aufzuheben. Die Reise über den Alpenpass am Mont Cenis endet mehrmals fast tödlich.
Papst Gregor flüchtet sich in die Burg Canossa, um der Begegnung mit Heinrich aus dem Weg zu gehen. Dort aber hat der König mächtige Fürsprecher. Die Markgräfin der Burg Canossa, Mathilde von Tuszien und Heinrichs Taufpate Hugo von Cluny versuchen, Gregor davon zu überzeugen, die königliche Buße anzunehmen. Denn eigentlich wird im Mittelalter vorher über das Ritual der Unterwerfung verhandelt. Bezeugt ist jedenfalls, dass Heinrich am 25. Januar 1077 das Bußritual beginnt. Drei Tage lang lässt Gregor den König barfuss und im Büßergewand im Schnee stehen. Endlich, am vierten Tag, entscheidet sich Gregor, Heinrich zu vergeben und ihn wieder in die Kirchengemeinschaft aufzunehmen. Als taktischer Sieger geht Heinrich aus der Auseinandersetzung hervor, doch wurde der Gang nach Canossa zum Symbol für den Sieg der geistlichen über die weltliche Macht.
Rezepte
- Spargel + Pfannkuchen = Spargelpfannkuchen
- Frischkäse meets Rotkraut meets Maronen
- Die Farben der Lebensgeister
- Deutscher geht‘s nicht – Kassler mit Sauerkraut
- Nicht nur schön, sondern auch lecker
- Das Glück liegt auf dem Teller
- Schnitzel vom Weißwurst-Äquator
- Des Sommers reine Seele
- Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei…
- Die Kunst der leichten Küche
- Für den erfolgreichen Grillabend
- Hot down – summer in the city
- Die Farben des indianischen Sommers
- It's Strudel-Time – Heidelbeer-Strudel
- Der kulinarische Höhepunkt
- Ein Gedicht, das niemand aufsagen muss
- Ein Fisch mit großer Tradition
- Rheinisch italienischer Genuss
- Für die grüne Seite des Lebens
- Unbeschwert süßer Eisgenuss
- Gefrorenes für die heiße Zeit
- Vorhang auf: Kräuter in der Hauptrolle
- Bella insalata con pomodoro e pane
- Wenn es mal schnell gehen muss
- Ein Gulasch für ungewöhnliche Zeiten
- Deutsches Kulturgut – die Currywurst
- Fast Food meets Haute Cuisine
- Fischers Fritze fischt frische Forellen
- Lachs wie er sein sollte
- Eine sinnliche Geschmacksexplosion
- Ran an die Spieße
- Ein Traum aus Erdbeeren, Rhabarber und Keks
- Burger will never be Burger again…
- Das Salz des Meeres veredelt den Nacken des Schweins
- Spargel & Lachs – die Traumhochzeit
- Für einen Energie geladenen Start in den Tag
- We are the Champignons
- Der Geschmack des Süden Frankreichs
- Die perfekte Kombination
- Flank and Gin are best friends